Borkens größerer Siegeswillen ist gewinnbringend

Handball: Oberligist gewinnt 28:26

 

Gut möglich, dass sich der wahre Wert dieses dritten Saisonerfolgs der Oberliga-Damen des TV Borken erst zum Saisonende vollends entfalten wird. Denn dieser Triumph des um seine Liga-Existenz kämpfenden TVB gegen ein Team aus dem Tabellen-Mittelfeld gehört zur Kategorie „Bonus“.

 

Setzte sich mit dem TV Borken gegen den Biefanger Widerstand durch: Christin Thiery (rechts), hier im Duell mit Stefanie Jugovac.

Mit 28:26 (11:15) hatte sich das Team von Trainer Andreas Stolz gegen den TV Biefang durchgesetzt, verabschiedet sich damit per Ausrufezeichen vom eigenen Publikum aus dem Handball-Jahr. „Ich habe immer an den Sieg geglaubt. Diese Mannschaft gibt das her“, sagte Borkens Coach nach einer Partie, die Mitte der zweiten Hälfte doch eigentlich schon zu Ungunsten seiner Mannschaft entschieden war. Dann aber kamen die Gastgeberinnen gewaltig. Stolz: „Unser Siegeswille war größer als der des Gegners.“

Es war der gute Start und das gute Ende, dass Borken zu diesem Erfolg trug. Zwischendurch aber gab‘s viel Leerlauf. Der TVB kam gut in die Partie, hatte 20 Minuten lang den Gegner aus Duisburg im Griff, führte 10:9. Dann aber kam lange nichts mehr. „Wir haben das Spielen eingestellt“, ärgerte sich Stolz – und auch darüber, dass sein Team mit einem 11:15-Rückstand in die Pause ging. Und auch nach dem Seitenwechsel deutete zunächst nichts auf eine Wende hin. „Traut Euch was zu!“, rief Stolz seinen Damen zu, die vorne und hinten zögerlich agierten. Als draußen der Schneefall einsetzte, schlitterte Borken in seine siebte Saisonpleite…

Denkste! Denn als sich der Gast bei einer 21:14-Führung (40.) schon augenscheinlich seiner Sache sicher war, brauste der TVB auf. Weitere zehn Minuten später war man wieder dran (24:25). Und sechs Minuten vor Schluss erzielte Teresa Stroick gar den nicht mehr für möglichen gehaltenen Ausgleich.

Aber es kam noch besser für die Kreisstädterinnen. Denn drei Minuten zappelte ein Wurf von Lena Swoboda im Netz – zur 27:26-Führung. Das Publikum in der Mergelsberg-Halle traute seinen Augen nicht, peitschte das Team nach vorne. Im Tor fing Sabine Bruckmaier die nun verzweifelten Versuche der Gäste ab. 14 Sekunden vor Schluss holte Astrid Heidt zur Entscheidung aus, traf aber nur den Innenpfosten. Weil sie aber unfair an einem erfolgreicheren Wurf gehindert wurde, erkannten die Unparteiischen auf Siebenmeter. Heidt nahm die Sache selbst in die Hand, traf zum Endstand. Danach lag sich der TV Borken in den Armen.

TV Borken: Bruckmaier;, Hüging (Tor); Milsom-van de Loecht (8), Swoboda (6), Heidt (6/3), Hörnemann (3), Stroick, Brun (je 2), Thiery (1), Hövelbrinks; Finke, Lechtenberg, Möllmann, Runne