TV Borken feiert erfolgreiche Rückkehr ans Schachbrett

Nach 4 Monaten coronabedingter Spielpause saßen die Schachspieler vom TV Borken am vergangenen Wochenende erstmals wieder am Brett. Um den Spielplan zu entzerren, wurde dabei die angefangene Saison 2021 abgebrochen und die Regionalliga in zwei Gruppen mit je 5 Mannschaften aufgeteilt. Borken reiste zum Neustart zum SK Münster IV.

Da die Saison mit nur 6 statt 8 Spielern fortgesetzt wird, fiel der Ausfall von Klaus Schroer und Vithoosan Vijayakumaran zwar qualitativ ins Gewicht, dennoch konnten alle Bretter mit Spielern aus der ersten Mannschaft besetzt werden. Deutlich größere Personalsorgen hatte Münster IV, wo kein Spieler aus der Stammmannschaft antrat. Zudem musste am Spieltag noch der nun an Brett 1 eingeplante Spieler kurzfristig absagen, Ersatz war nicht mehr zu bekommen. Damit startete Borken mit einer kampflosen 1:0 Führung in die Partie, Mannschaftsführer Philipp Schulze-Schwering musste sich aus Zuschauen beschränken. Zunächst konnte ihm gefallen, was er sah – Marcel Boldrick und Christian Farwick starteten gut in die Partie und erspielten sich alsbald Vorteile. Marcel Boldrick zwang den gegnerischen König ins Zentrum und gewann einen Bauern, Christian Farwick baute Angriffsdruck auf. Bald darauf wendete sich das Blatt. Marcel Boldrick musste 2 Figuren für einen Turm geben und konnte seine Stellung dann nicht mehr retten, so dass Münster zum 1:1 Ausgleich kam. Christian Farwick spielte seinen Angriff nicht konsequent weiter, so dass dieser blockiert werden konnte. Nun war der König des Borkeners recht ungeschützt dem Gegenangriff ausgeliefert. Zum Glück setzte der Münsteraner Gegner seinen Angriff ähnlich unsauber weiter, so dass sich der Borkener in ein Endspiel mit einem Minusbauern retten konnte, dass er dann nach knapp 5 Stunden remis halten konnte. In der Zwischenzeit hatte Ralf Klüppel sich einen Qualitätsgewinn erspielt und diesen in einen Sieg zur Borkener Führung ausgebaut. Sebastian Schmidt und David Beckmann mühten sich lange gegen DWZ-schwächere Gegner, die ihre Stellungen gut zusammenhielten. Schließlich stellte der Gegner von Sebastian Schmidt eine Figur ein und brachte somit den Borkener auf die Siegerstraße. David Beckmann setzte seinen Gegner in einem materiell ausgeglichenen Endspiel immer weiter unter Druck, bis dessen Figuren kaum noch Bewegungsfreiheit hatten. In der Folge gewann er Bauer um Bauer, so dass schließlich einen gewonnenes Endspiel mit 3 Mehrbauern auf dem Brett stand.Mit dem etwas zu deutlichen 4,5:1,5 übernahm der TV Borken direkt wieder die Tabellenspitze, die er auch beim Abbruch der Saison innehatte.
Einen Tag später stand direkt das nächste Spiel auf dem Programm. Im Halbfinale des Bezirkspokal gastierte der in der NRW-Klasse spielende SV Südlohn in der Turmstadt. Auch hier mussten beide Teams auf einige Stammkräfte verzichten. Mit einer frühen Punkteteilung am vierten Brett zwischen Sebastian Schmidt und Manfred Schmeing begann das Duell unspektakulär. Am zweiten Brett ging Klaus Schroer dann gegen Khaled Darwisch bald in den Angriffsmodus über. Er erspielte sich Freibauern am Damenflügel und drückte diese gewinnbringend nach vorne.. Philipp Schulze-Schwering erspielte sich am Spitzenbrett kurzzeitig einen Mehrbauern, musste diesen gegen Reinhard Funke alsbald aber zurückgeben. Nachdem die Damen getauscht wurden remisierte er sicher zum entscheidenden 2:1 für Borken. Ralf Klüppel kämpfte dann noch lange gegen den Südlohner Youngster Felix Wittek. Er musste im Mittelspiel eine Qualität geben, wehrte sich dann lange, musste sich am Ende aber doch geschlagen geben. Ins Gewicht fiel diese Niederlage nicht mehr, da Borken trotz des 2:2 Endstands eine Runde weiter war. Der Sieg an Brett 2 wird im Pokal höher gewertet als die Niederlage am dritten Brett. Daher hat der TV Borken sich für den Pokal auf NRW Ebene qualifiziert und steht im Finale des Pokals im Schachbezirk Borken.